2024 war ein weiteres Spitzenjahr für die Schweizer Solarbranche: Mit rund 1,8 Gigawatt neu installierter Leistung wurde ein neuer Höchstwert erreicht. Insgesamt sind nun über 8 Gigawatt Solarleistung am Netz – genug, um mehr als zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs der Schweiz zu decken. Laut dem Solarmonitor Schweiz 2025 von Swissolar deutet sich für 2025 zwar erstmals eine leichte Abkühlung an, doch von einer Stagnation kann keine Rede sein. Der Ausbau bleibt auf einem sehr hohen Niveau, die Solarenergie wird zunehmend tragende Säule der Stromversorgung und ist mittlerweile systemrelevant.
Grafik Neuinstallationen PV-Netzverbundanlagen: Der Rekord 2024 markiert den Höhepunkt eines dynamischen Wachstums.
Drei Szenarien für die Zukunft
Wie sich die Solarbranche weiterentwickelt, hängt entscheidend von den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Swissolar zeigt im aktuellen Solarmonitor drei mögliche Entwicklungspfade:
- Bremsszenario: Ohne zusätzliche Impulse verlangsamt sich der Ausbau, die Ziele von 18,7 TWh (2030) und 35 TWh (2035) werden klar verfehlt.
- Mittelszenario: Nach einer kurzen Phase der Konsolidierung stabilisiert sich der Markt ab 2026 und wächst kontinuierlich weiter.
- Expressszenario: Mit klaren politischen Signalen, rascher Umsetzung des neuen Stromgesetzes und Investitionssicherheit könnten die Ausbauziele voll erreicht oder übertroffen werden.
Damit wird deutlich: Die Schweiz hat die Chance, bis 2030 rund 18,7 TWh Solarstrom zu erzeugen – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Grafik Neuinstallierte Leistung, drei Szenarien: Ob die Schweiz ihre Solarziele erreicht, hängt entscheidend von stabilen politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen ab.
Lokaler Strom und Speicher als Schlüssel zur Netzstabilität
Mit neuen Modellen wie lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) und virtuellen Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (vZEV) entstehen ab 2026 neue Möglichkeiten für Betriebe, Genossenschaften und Gemeinden. Sie können Solarstrom lokal handeln, effizienter nutzen und so zur Netzstabilität beitragen.
Gleichzeitig gewinnen Batteriespeicher weiter an Bedeutung: Sie steigern den Eigenverbrauch, reduzieren Netzlastspitzen und erhöhen die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen. 2024 wurden bereits 47 % aller neuen Einfamilienhausanlagen mit einem Speicher ausgestattet – ein klarer Trend, der sich fortsetzt.
Grafik Anteil PV-Anlagen mit Batteriespeicher: Immer mehr PV-Anlagen werden mit Batteriespeichern kombiniert – der Eigenverbrauch wird zur Norm.
Innovation und Fachkräfte als Wachstumstreiber
Mit dem anhaltenden Ausbau wächst auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Über 10’000 Personen sind bereits in der Schweizer Solarbranche tätig. Neue Ausbildungsangebote und gezielte Weiterbildungen sichern das Know-how, das für Planung, Installation und Betrieb moderner Energiesysteme notwendig ist.
Parallel treiben innovative Anwendungen wie Fassaden-PV, alpine Solaranlagen und intelligente Energiemanagementsysteme den technologischen Fortschritt voran. Diese Vielfalt macht die Branche resilient – und bietet enormes Potenzial für zukünftiges Wachstum.
Fazit: Auf hohem Niveau in die Zukunft
Die Schweizer Solarbranche erlebt 2025 keine Krise, sondern eine gesunde Konsolidierung nach Jahren des Rekordwachstums. Die Entwicklung zeigt: Die Solarenergie hat sich etabliert – jetzt geht es um den nächsten Schritt.
Mit klaren politischen Signalen, innovativen Geschäftsmodellen, Investitionen in Speicher und Fachkräfte sowie den Handlungsempfehlungen aus dem Aktionsplan 2030 kann die Schweiz ihre Ausbauziele erreichen und ihre Position als Solar-Vorreiter weiter stärken.