Für die Energiewende fehlt es an Fachkräften

24.02.2022

Der Bund befürchtet, dass es zu wenige Fachkräfte gibt, um die Häuser rechtzeitig klimatauglich zu machen. Nun lanciert er eine Bildungsoffensive. Geplant ist zudem eine neue Berufslehre.

Das BFE befürchtet, dass es zu wenige und zu wenig kompetente Fachkräfte geben wird, um die notwendigen Massnahmen rechtzeitig umzusetzen. Dazu gehört etwa, Photovoltaik-Anlagen zu installieren, Öl- oder Gasheizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen oder Wände und Fenster von Gebäuden besser zu dämmen.

In der Photovoltaik-Branche arbeiten Personen im Umfang von rund 5500 Vollzeitstellen. Bis 2030 müssen es laut BFE aber mindestens 12’000 sein, damit der geplante Ausbau der Solarenergie gelingen kann. 2020 hat die Photovoltaik knapp 3 Terawattstunden Strom geliefert, also etwa 5 Prozent des Gesamtverbrauchs in der Schweiz. 2030 sollen es gemäss den Plänen des Bundes 8,4 Terawattstunden sein, 2050 gegen 34.

Eines der Probleme: Es gibt heute keine eigene Berufslehre für den sogenannten Solarteur, also jene Fachleute, die von der Planung bis zur Installation der Solaranlagen alles übernehmen. Meist sind es Dachdecker oder Elektroinstallateure, die sich weiterbilden.

Das soll sich nun aber ändern, wie der Branchenverband Swissolar bestätigt. «Wir arbeiten mit Partnern mit Hochdruck daran, eine Berufslehre aufzubauen», sagt Geschäftsführer David Stickelberger. Swissolar will in den nächsten drei Monaten beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) den Antrag auf Schaffung der neuen Berufslehre stellen. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Stickelberger rechnet damit, dass die ersten Lehrlinge im August 2024 starten können. Falls die Zusammenarbeit mit dem SBFI reibungslos klappe, vielleicht schon ein Jahr früher.

Der Bund hat deshalb unlängst eine Bildungsoffensive gestartet. Vertreter des Bundes erarbeiteten letztes Jahr mit Akteuren der Gebäude- und Bildungsbranche eine Roadmap mit 32 Massnahmen. Am 20. Januar erfolgte der Startschuss zur Umsetzungsphase. Erklärtes Ziel ist es, neue Fachkräfte zu gewinnen, bestehende Fachkräfte im Beruf zu behalten und die Kompetenzen der Fachkräfte zu stärken.

Quelle: Tagesanzeiger

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