Das Fraunhofer ISE hat erstmals die energetische Amortisationszeit der Photovoltaik berechnet. Das geht aus dem aktuellen «Photovoltaics Report» des Instituts hervor. Dessen Ziel ist es laut ISE, Daten verschiedenster Quellen in einem Bericht aufzubereiten und damit leicht zugänglich zu machen.
Die neuste Version des PV Reports enthält neben den aktualisierten Zahlen zu Photovoltaikproduktion, -installation und Performance auch Daten, die in dieser Ausgabe zum ersten Mal zusammengetragen wurden. Die energetische Amortisationszeit (energy payback time) gibt die Zeitspanne an, die eine Anlage betreiben muss, um die investierte Energiemenge bereitzustellen. Der Photovoltaics Report zeigt zum ersten Mal die historische Entwicklung sowie vergleichbare Werte für verschiedene Regionen. So liegt die energy payback time für Dachanlagen mit in China produzierten Siliziumsolarmodulen und einer Effizienz von 19,9 Prozent in Europa bei 1 bis 1,3 Jahren und weltweit zwischen 0,44 (Indien) und 1,42 Jahren (Kanada). Generell gelte, je höher die Sonneneinstrahlung, umso schneller amortisierten sich die Dachanlagen.
Auch Netzqualität und der Strommix haben einen Einfluss auf die energy payback time. Im PV-Report haben die Wissenschaftler des Frauenhofer ISE zudem untersucht, wie sich die Amortisationszeit ändern würde, wenn die Photovoltaik-Produkte in der EU produziert würden. Die durchschnittliche energy payback time in den EU-Staaten würde sich dann von 1,28 auf 1,16 Jahre reduzieren. Eine Dachanlage in Silizien, die nach den Berechnungen mit 1,05 Jahren den europaweit niedrigsten Wert aufweist, würde sich dann bereits nach 0,97 Jahren amortisieren.
Im Auftrag des Bundes hat die Firma Treeze untersucht, wie gross der Umweltfussabdruck in der Photovoltaik in der Schweiz ist. Nach aktuellem Stand beträgt in der Schweiz die energetische Rückzahldauer der nicht erneuerbaren Primärenergie einer PV-Anlage 2.3 Jahre – bei einer Lebensdauer von 30 Jahren kann somit 13-mal mehr Energie produziert werden, als in die Produktion und Entsorgung hineingesteckt werden muss.
Quellen: Frauenhofer ISE, Treeze