Viele Branchen beklagen aktuell Lieferengpässe. Wie beurteilen Sie die diesbezügliche Situation bei Solarmarkt?
Die Verfügbarkeit bzw. Lieferbarkeit von elektronischen Bauteilen ist weltweit schwierig. Davon betroffen ist auch die Solarbranche. So fehlen beispielsweise Sensoren für Wechselrichter. Insbesondere bei Wechselrichtern und Speichern stellen wir fest, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt und zu einer Knappheit beiträgt.
Welche Vorkehrungen treffen Sie bei Solarmarkt, um eine möglichst gute Verfügbarkeit sicherzustellen?
Wir planen heute deutlich früher, um Solarkomponenten stets verfügbar zu haben. Hatten wir vor zwei Jahren noch einen Vorlauf von einem oder zwei Monaten, ist dies heute ein halbes Jahr. Zudem bestellen wir grosszügiger, damit wir – falls nötig – einen Puffer haben. Dabei kommt uns auch unser grosses Lager zugute. Dank diesen Massnahmen blicken wir trotz Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft.
Wie hilfreich ist es bei diesem Thema, Teil der BayWa r.e. zu sein?
Dass wir zur BayWa-Gruppe gehören, verbessert die Situation für uns. Einerseits hat die Gruppe bei Lieferanten mehr Gewicht und wird entsprechend gegenüber kleinen Anbietern von PV-Komponenten bevorzugt behandelt. Andererseits sind die Tochtergesellschaften auch sehr gut miteinander vernetzt und helfen sich aus. So haben wir eine gute Umgebung, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern.
Welche Entwicklung erwarten Sie in Bezug auf Verfügbarkeiten im laufenden Jahr?
Ich erwarte nicht, dass sich die Situation kurzfristig stark verbessert. Produktions- und Lieferunterbrüche durch Corona werden uns noch einige Zeit beschäftigen. Darum werden wir bei Solarmarkt weiterhin sehr vorausschauend handeln, um unseren Kunden eine möglichst gute Verfügbarkeit garantieren zu können.
Wo stellen Sie aktuell die grössten Veränderungen bzw. Optimierungen fest?
Wir stellen einen Trend zu grösseren Solarzellen fest. Solche Module sind günstiger und haben gleichzeitig eine höhere Leistung. Bei Solaranlagen kommen heute vermehrt Speichersysteme zum Einsatz, mit denen der Eigenverbrauch optimiert werden kann. Daneben sind gebäudeintegrierte Solaranlagen immer beliebter, unter anderem auch unsere selbst entwickelte Indach-Lösung Arres.